About

Jannis Karydakis is a Greek painter and graphic artist born in Athens. He studied painting and graphic arts in Germany and upon finishing his studies he settled permanently in Athens after a short stay in Stockholm. In recent years he moved to Sweden and lives in Grycksbo, in the outskirts of Falun.

During his years as a student, his works were influenced by the Op-art and the constructive art of the period. At the Academy of Fine Arts in Munich (Akademie der Bildenden Künste) his studies of semiotics had a significant impact on his art as well as his affiliation to a group of artists interested in the immigration problematic in Germany resulting in exhibitions on the subject Gastarbeiter.

Upon returning to Athens and onwards he primarily occupied himself with painting and his from then on abstract art consisted of three main units, i.e. Kosmos, IXNH/Spår and Klang & rytm, taking advantage of his skills in printing and applying them to his painting. In recent years he has introduced the unit Tiden in his painting, which has become his main theme.

While in Sweden he has worked extensively with printmaking using several printing techniques and experimental methods as well as his painting experience. The main units of his work are Klang & rytm, Natur and Tiden among others. The profound use of colour is obvious.

EDUCATION

Kunstschule Westend, Frankfurt

Akademie der Bildenden Künste, Munich

SOLO EXHIBITIONS

2021, 2022 Station Grön, Rättvik, Sweden

2021 Grafik i Väst, Gothenburg

2018 Galleri Sigma, Växjö, Sweden

2017 Grafiska Sällskapet, Stockholm

2015 Galleri Astley, Uttersberg. Sweden

2014  Kavalla, Greece

2014, 2011, 2009, 2007, 1996, 1993 Galleri Krebsen, Copenhagen

2013, 1989 Galleri Hörnan, Falun, Sweden

2007 Danish Institute, Athens

2007 Rådhuset, Løkstør, Denmark

2005 Galleri MM, Älmhult, Sweden

2005 Gallery MB, Nauplion, Greeece

2003 Kulturhuset, Orsa, Sweden

2000 Makrynitsa, Pilion, Greeece

1999 Gallery Politeia, Athens

1997 Zagora, Pilion, Greece

1994 Galleri Kvarnen, Sundborn, Sweden

1991 Galleri Nova, Karlstad, Sweden

1990 Stadsgalleriet, Halmstad, Sweden

1990 Goethe-Institut, Athens

1989, 1985 Gallery ORA, Athens

1989 Galleri Gröna Paletten, Stockholm

1987 Gallery Agathi, Athens

1983 Galerie Neuhausen, Μunich

GROUP EXHIBITIONS

2025 Grafisk chock, Ramhuset Falun i samarbete med Grafiska Sällskapet

2023 Grafikstafett, The Print Workshop in Falun, Sweden

2023 The Print Workshop in Falun, Stora Kopparbergs Museum, Falun, Sweden

2020 Nordisk Grafiktriennal XVI 2020. Norrköping, Sweden

2018 9th International Triennal of Graphic Art, Bitola, FYROM

2018 Graphic Art from Sweden, Gallery Space, Shanghai, China

2018 Galleri 316 kubik, Hudiksvall, Sweden

2017 The Print Workshop in Falun 1957-2017, Dalarnas museum, Falun, Sweden

2016 The Print Workshop in Falun (Print Triennal), Galleri Hörnan, Falun, Sweden

2014 Grafik i Dalarna, Kulturhuset, Orsa, Sweden

2013 “40 x 40” (Print Triennal), Galleri Hörnan, Falun, Sweden

2010 Centre for the Arts & Education Zeidoros, Kythera, Greece

2009 Gallery Naudeto, Nauplion, Greece

2008 Cinema Mikrokosmos, Athens

2023, 2021, 2016, 2007, 1996 Galleri Krebsen, Copenhagen

2006 Pinakothiki, Chios, Greece

1992, 1991, 1990 Gallery Prothiki, Peania (Athens)

1986, 1980 Galerie Neuhausen, Munich

1976 Galerie AU, Regensburg, Germany

1976 Spartacus, Gothenburg, Sweden

1975 Peace 75, Yugoslavia

1974 Kunstverein, Munich

1968 Amerikahaus, Frankfurt

1968 Galerie Monti, Munich

1967 Paursche Giesserei, Frankfurt

ASSOCIATIONS

The Chamber of Fine Arts, Greece

Grafiska Sällskapet (The Swedish Printmakers´ Association)

Falu Konstgrafiska Verkstad (The Print Workshop in Falun, Sweden)

Der Maler und Graphiker Jannis Karydakis und die Bilderserie "Kosmos" 

- Marilena Cassimatis

“Jedes Kunstwerk klingt innerlich

so, wie die ruhig und erhaben
gesagten Worte: Ich bin da.”
Kandinsky: Über das Geistige in der Kunst, 1912

Ein Besuch im Atelier von Jannis Karydakis ist eine Begegnung mit Werken des Malers – Formen und Farben auf aufgespanntem Papier – und mit Werken des Graphikers – Zeichnungen und Entwürfen. Inwieweit diese beiden Schwestern der bildenden Kunst, die sich im gleichen Schädel ein Gefecht liefern, sich miteinander verflechten, inwieweit sie sich gegenseitig ausschließen, dahinter soll der sorgfältig beobachtende Besucher kommen, der vor Karydakis´ Arbeiten der letzten beiden Jahre steht.

Der Besucher wird, vor allem, wenn er kein «Experte» ist, mit Vergnügen die Ehrlichkeit des Malers in der Wahl und im Aufbau der Urwesen entdecken, die unvollendete kosmischen Körpern, halbtoten Amöben gleichen, Formen, aus irgend einem Grund vertraut, welche auf altertümlichem, dunkelgetöntem Hintergrund hervortreten. Auch wird der Besucher sich daran erfreuen, wie die Farbe ganz und gar die Formen bestimmt, ohne daß jedoch deren harmonisches Zusammengehen mit der transparenten Tiefe erschüttert wird. Ein Idealfall, wo sowohl beim «Experten» als auch beim «unbefangenen» Betrachter Wünschen unterschiedlichen Typs entsprochen wird, beim jeglichen so, wie es dessen Empfindungen und Gendanken wollen. Bemerkt der Spezialist eine ständig erneuerte innere Harmonie, die aus der Mathematisierung der malerischen Fläche stammt nimmt er eine Struktur wahr, deren

Elemente variieren und auf diese Weise die Ursprungsidee bereichern, so stellt einer, der «unbefangen» sich dem Werk von Karydakis nähert, fest, daß es von den Graffiti herkommt, bzw. Unmittelbar verwandt ist mit diesen oberflächlichen, manchmal meisterhaften Spray-Skizzen, aber, auch mit der Malerei der Kinder, denn wie bei diesen beharrt der Künstler darauf, die Malfläche so und nicht anders zu füllen. Während dem «Experten» der gute alte Kandinsky in den Sinn kommt, wird der «unbefangene» Betrachter wohl wahrnehmen, daß Farben und Linien vor ihm tanzen und vibrieren, wie die Lichter der Großstadt und die Neon-
Reklamen, die leuchten, solange es Licht gibt.

Nach einer Weile stellen «Experte» und «unbefangener» Seher fest, daß die Grundfunktion, welche Karydakis für seine Formen vorgesehen hat, in der Prägung einer Bedeutung besteht.
Einer Bedeutung, die jedoch jeder erst für sich selbst auffinden muß: «… die eigene Geschichte im Übergang zum Unbekannten erzählen», so sagt der Maler selbst. Die beiden Betrachtertypen stellen dann auch fest, daß jede Farbe, jede geometrische oder frei gestaltete Form von innen heraus vibriert. Die Welt von Karydakis, sein «Kosmos», ist eine Ganzheit
handelnder Wesen. Sie handeln und bewegen sich auf eine streng festgelegte Art, die sich als scheinbarer Widerspruch inmitten der strengen Regeln eines endlosen Spiels zur Geltung bringt, in dessen Rahmen jedes Bild ein Fragment darstellt. 

Und hier zeichnet sich die Überlegenheit des Malers gegenüber der Tätigkeit des «rational vorgehenden» Graphikers – Designers ab: Wenn beide Tätigkeiten als gemeinsamen Bezugspunkt die fast sklavische Gebundenheit an das Handwerk aufweisen – und ein
merkwürdiger Zufall will es, daß dies mehr den Maler als den Designer betrifft -, so emanzipiert sich Karydakis von der zweiten Tätigkeit. Dies betreibt er jedoch mit der Akribie und der Beständigkeit – d.h. auch mit der Ehrlichkeit – derjenigen Mittel, über die das Design verfügt. Er zögert auch nicht, es zu einer Verschmelzung der beiden Verfahren künstlerischen Schaffens kommen zu lassen. So gelangt er zu einer Art «patentreifen Erfindung», deren Frucht seine letzten Werke bilden.

Karydakis´ Vorgehensweise besteht aus sechs Phasen, die sich alle notwendig und folgerichtig auseinander ergeben. Dabei tritt, wodurch der Maler Karydakis vom Graphiker inspiriert wurde, um eines der wichtigsten Merkmale der Graphik malerisch festzuhalten, die Vielfalt nämlich, besonders hervor. Die  Vielfalt gerät hier zur reibungslosen Wiederholung einer oder vieler Abbildungsideen von geometrischen Formen, wie etwa dem Kreis oder dem Parallelogramm. Karydakis gestaltet diese Vielfalt mit Astralonraster – einem speziellen, transparenten Material, das passend zurechtgeschnitten ist. 

Reminiszenzen aus der Lithographie bzw. dem Siebdruck lassen sich auch im nächsten Schritt erkennen, wo der Maler, gestützt auf das Prinzip von wasserlöslicher und Fettfarbe, die überflüssigen Farbreste mit Wasser beseitigt; lediglich in der Gestaltung des Hintergrunds wird der Pinsel herangezogen, und zwar mit Pigmentfarben – den wertvollsten und ältesten Farben der Malerei, mit Gummi arabicum als Bindemittel.

Der tragende Bildergrund ist also mit qualitativ lichtlosen Farben gestaltet, die den Akrylfarben der flüchtigen, jedoch vibrierenden Formen einen Halt geben. Die letzte Phase ist von der Spritzpumpe bestimmt, indem diese nämlich die bereits vorliegenden Farben wegspült und unter der Tiefenschicht jene Formen entdeckt, welche die Astralonraster
aufgezeichnet haben. Genau wie der Meißel des Kupferstechers, der, indem er den schwarzem Firnis von der Kupferplatte kratzt, sein Werk ins Metall ritzt!

Die Technik des Flachdrucks hätte sich beinahe vollständig durchgesetzt, wenn nicht die ursprüngliche Arbeit des Malers da wäre, die die Farbe immer in Beziehung zu den Grenzen der gestalteten Form zu handhaben weiß.

So kann man sagen, daß die Malerei von Karydakis als der Sieger aus dem Gefecht mit der Schwesterkunst Graphik hervorgeht. Sie schafft auf die Dauer Bilder ohne Hochmut und Anmaßung, voll von differenzierter Eleganz und Musikalität.

Kosmos ist Mensch
Kosmos ist das All
Kosmos ist das Ganze
Kosmos ist gegenwärtiges Leben

Aus dem Ausstellungskatalog “Wechselwirkungen”

Goethe-Institut, Athen 1990

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